„Ich werde auch nicht jünger“, lacht Domenico Tauchert. Er ist einer von sechs Quereinsteigern, die ihre Prüfung zum Busfahrer erfolgreich bestanden haben. 24 Jahre war er als Fernfahrer in ganz Europa unterwegs. Doch nun sei die Zeit gekommen, zur Ruhe zu kommen. Durch die Umschulung ist er nun öfter zu Hause und hat mehr Freizeit für seine Hobbys.

Es ist ein neuer Weg, den die KomBus seit einiger Zeit wählt, um dringend benötigtes Fahrpersonal zu akquirieren. „Der Markt an Busfahrern ist leer“, weiß Bert Hamm, Geschäftsführer. Wer neues Personal generieren will, muss selber ausbilden. Neben einer klassischen Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr oder Fachkraft im Fahrbetrieb setzt das Nahverkehrsunternehmen verstärkt auf Quereinsteiger. LKW-Fahrer mit zweijähriger Berufserfahrung oder Besitzer einer LKW-Fahrerlaubnis C/CE werden in der hauseigenen Fahrschule für den Erwerb zum Busführerschein D/DE ausgebildet. Die Quereinsteiger sind von Anfang an angestellt, erhalten ohne Verdienstausfall Lohn und müssen auch für die Umschulung nichts zahlen. Zwei Monate dauert die Ausbildung, danach stehen Prüfungen bei der IHK sowie bei der Dekra an.

Domenico Tauchert hat von dem Angebot im Dezember über Facebook erfahren und sich direkt angemeldet. Am 1. April ging es los: „Die Schulungen sind schon straff, aber zu schaffen.“ Schwer gefallen sei ihm die Umstellung von LKW auf Bus nicht. „Ungewohnt ist der Fahrerplatz vor der Achse, beim LKW sitzt man auf der Achse. Nach 3-4 Kurven hat man sich aber daran gewöhnt." Seit Juni ist er nun auf den Straßen des hiesigen Regionalverkehrs unterwegs und froh, dass er diesen Weg eingeschlagen hat. Neben familienfreundlicheren Arbeitszeiten bietet die KomBus kostenlose Fort- und Weiterbildungen an, ein betriebliches Gesundheitsmanagement mit vielfältigen Angeboten, Kindergartenzuschlag sowie die Möglichkeit eines Job-Bikes.

Ausbildungsleiter Michael Algermissen blickt zufrieden auf die Umschulung zurück: „Dadurch dass die Quereinsteiger viel Erfahrung in der Nutzung großer LKW mitbringen, sind sie auch schnell im Umgang mit unseren Bussen vertraut.“

Die nächsten Schulungen beginnen im September und November dieses Jahres. Anmeldungen sind noch möglich.